Geniol 830 und Geniol 830 "Camel"

 

Startseite

 

Lampen

 

zu den  Starklicht-Lampen

 

zu den Petromax Laternen

 

Neuigkeiten

 

Links

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zm Anfang dieser Seite

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zum Anfang dieser Seite

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

zum Anfang dieser Seite

 

 

 

 

 

Diese Seite soll Informationen und auch Technische Hilfe

für die kleinste Geniol Starklichtlampe geben.

 

 

ein wenig

 Geschichte

Fotos der

 Lampe

"CAMEL" Ausführung

Tipps und

 Tricks

Der Start der

 Lampe

Bekannte

 Probleme

 

 

Die Geschichte dieser kleinen Starklichtlampe ist etwas verworren.

 

 

Sie sieht zwar einer Petromax sehr ähnlich, es ist aber keine.

Zu Zeiten der Graetz AG (Petromax) gab es keine solch kleine Lampe mit Rapidvorwärmer.

Die tatsächliche Petromax 830 aus den 30igern war eine große 300 HK Lampe mit 2 Liter Tank, also etwas völlig anderes.

 

Ähnlich ist sie vielleicht noch der Petromax 900 aus den 1930 Jahren,

aber es gibt doch große Unterschiede.

 

GENIOL ist ein Markennahme, den die Firma Franz Heinze KG 1974 schützen ließ.

? Soweit ich weiß, baute die Heinze KG Kocher für die Graetz AG .

 

Hier ein Auszug aus dem Heinze Katalog von 1997:

"Heinrich Noll tüftelte im Jahre 1978 erfolgreich an einer Modifikation der kleinen Starklichtleuchte.

Als damaliger technischer Leiter der Heinze Metallwarenfabrik erreichte er durch Einbau der Rapid-Zündung

eine weitere Verbesserung hinsichtlich Handhabung und Komfort"

(Vielen Dank - Martin M.)

 

Demnach gab es die Geniol 830 schon 1978. Es sind derzeit 2 kleine Geniol

ohne Rapid Vorwärmer bei Sammlern zu finden, diese müssen also älter sein.

 

Bis gegen Ende der 90iger Jahre wurden die Geniol 830 zusammen mit Ihren größeren Geniol und Petromax Schwestern in Portugal

bei Casa Hipolito in guter Qualität gebaut. Danach wurde in Europa die Produktion aufgegeben und alle Starklichtlampen werden

seitdem bei der Kaiping Silveray Metal and Plastic Products Company Ltd. in China produziert.

 

Links eine Geniol 830 verchromt mit Lampenschirm,  rechts das gleiche Modell in Messing poliert. Deren Lampenschirm ist vergoldet.
   
Das "Feuermännchen" auf dem Typenschild gab es wohl nur in den Baujahren zw. 1978 - 1995

Stark auffallend sind die "falschen" Proportionen. Manometer, Pumpe und Rapidstarter erscheinen viel zu groß für den kleinen Tank.

Sind sie ja auch.  Es sind die gleichen Bauteile wie an den großen Schwestern 827 und 829. Es sieht halt ein wenig "komisch" aus, aber man gewöhnt sich daran. Vorteilhaft ist, das dadurch wirklich ALLE Dichtungen der großen Lampen auch in diese kleine passen.

   
   

Die "CAMEL" Lampe

 

 

In den 1980er Jahren veranstaltete die Zigarettenmarke Camel eine Werbeaktion

in der verschiedene "Outdoor" Produkte mit dem Camel Markenzeichen versehen wurden,

unter anderem auch diese "Expeditionslampe".

 

Es ist aber wirklich nur eine übliche Geniol 830 (Messing) mit Lampenschirm.

 Alle Bauteile entsprechen den damals ausgelieferten Messinglampen dieses Bauzeitraumes. 

Der einzige Unterschied ist das eingestanzte Camel auf dem Lampenschirm.

 

Auszug aus einer Werbebeilage von 1987

"Rapidzündung ohne vorheizen".... naja - Werbung halt.

 

 

 

Tipps und Tricks

 

Die Düsennadel sollte bei geschlossenem Ventil (Handrad mit der Nase nach oben) nicht mehr als

 1 mm aus der Düse schauen. Andernfalls stört bei geöffnetem Ventil der Nadelkörper den richtigen Gasstrom. 

Falls die Nadel weiter herausschaut....

hier ist die Justage des Gestänges erklärt.

Sinnvoll ist es, den Tonbrenner mit einem kleinen Klecks Auspuff- oder Ofen-Kit zu fixieren.

Der Tonbrenner lockert sich danach nicht mehr, läßt sich aber später mit einem kleinen Ruck wieder abschrauben, wenn gewünscht.

 

Wichtig !  Nicht am gesamten Umfang mit Kit beschmieren, nur EIN kleiner Klecks.

(Der Tonbrenner könnte sonst beim Aushärten unter Hitze reißen)

 

Hier hängt der Glühstrumpf etwas zu Dicht am Vergaser, aber viel weiter weg darf er auch nicht.

Sonst reicht die Hitze des kleinen Glühkörpers nicht aus, den Vergaser auf Betriebstemperatur zu halten.

 

   

Das Manometer läßt sich auf

sehr einfache Weise prüfen.

 

Man drückt es mit der kleinen Bohrung

 auf eine Dose mit Feuerzeuggas.

 

Üblicherweise enthalten diese Nachfüllflaschen Butangas,

dies hat bei 20° einen Druck von 2,1 Bar.

So in etwa sollte das Manometer dann auch anzeigen.

Wobei diese kleinen Manometer nie genau sind,

Wenn es also überhaupt "etwas" anzeigt, kann man schon zufrieden sein.

 Schlagt der Zeiger aber voll nach rechts aus, ist möglicherweise Propan enthalten oder beigemischt, dies hat einen Druck von ca. 7 Bar.

 

Der Betrieb der Lampe ist auch ohne

anzeigendes Manometer sehr gut möglich.

   

Falls man den Innenmantel ohnehin zerlegt hat, sollten die Enden des Mischrohres entgratet

 werden. Dies ist der saubren Luftströmung wegen sehr hilfreich.

(Danke Martin M.)

Beim Einbau des Mischrohres ist darauf

 zu achten,  wirklich den größtmöglichen "Mischrohr- Düsen Abstand" zu erhalten.

Das Ende des Mischrohres sollte mit der Mutter abschließen und nicht darüber hinausragen.

Zu knapp darf es natürlich auch nicht sitzen, da die Mutter sonst keinen Halt findet.

 

Diese Muttern werden übrigens in der Hitze

 nicht besser, man sollte sich da einige auf Vorrat zulegen.

Das Mischrohr muss senkrecht zur

Vergaserdüse stehen.

Die Düse muss wirklich mittig in die Mischrohröffnung spritzen können.

 

Recht wichtig ist der Mischrohrabstand.

Er sollte so groß wie möglich sein,

 so 6-8mm sind nötig.

 

Zum "Messen" das Handrad mit der Nase nach unten drehen

  um die Düssennadel einzufahren.

Die übliche Mischrohrlehre am "Universalwerkzeug" passt nicht bei der kleinen. Man kann sich

da aber mit einem Satz Bohrer behelfen.

 

 Hier passt der Schaft eines 8,5mm Bohrers

der Abstand ist also groß genug.

 

Wenn dies nicht erreichbar ist, sind eventuell 2 Bleidichtungen (90) unter den Vergaser gelegt statt einer ? Ist der Vergaser wirklich so tief wie möglich in den Tank eingeschraubt ?

Die richtigen Glühstrümpfe sind wirklich wichtig. Nicht einfach welche kaufen, die

"auf jede Petromax" passen...

Solche Glühkörper gibt es nicht.

 

Links der Glühstrumpf einer Petromax 829 (500 HK)

Rechts der hier richtige 150 HK Glühstrumpf.

 

Falls an einer Lampe gearbeitet werden muss und man den Glühstrumpf erhalten kann/will...

Der Innenmantel läßt sich prima auf dem Glaszylinder der Lampe abstellen.

   
   
 

BAUSTELLE !  Hier wird noch gearbeitet :

 

 

Probleme im Betrieb und deren Behebung

 

 

Zuerst ein rein Optisches Problem ausschließlich der Messing Ausführung.

Die Messingteile sind mit Zapon Lack gegen Anlaufen geschützt. Leider ist dieser Lack nicht Hitzefest.

Nach den ersten Starts werden viele Teile der Lampe fleckig. Nachträglich kann dies nur durch aufwendiges Polieren behoben werden.

Viel einfacher ist es, den Lack VOR der ersten Inbetriebnahme mit Aceton oder kochend heißem Wasser abzuwaschen.

Vielen Dank an Walter von den Driesch für diesen Tipp.

 

   
   

 Technische Probleme  bei einigen dieser kleinen Geniol 830

sind leider nicht ganz so selten.

 

Natürlich sind nicht alle 830 schlecht gebaut,

die meisten funktionieren gut und zuverlässig,

 

 

Aber nicht grundlos wird diese kleine Geniol in Fachkreisen gerne "Zicke" genannt. Sie reagiert erheblich empfindlicher auf

 Ungenauigkeiten als die großen Schwestern. Während eine große Petromax oder Geniol z.b. mit einem verbogenen Mischrohr

 meist unverändert funktioniert, stellt diese kleine Lampe die Funktion schon bei den geringsten Ursachen ein.

 

 

Wichtig ist es herauszufinden, ob die Lampe die da gerade vor einem steht, überhaupt schon mal funktioniert hat !!

Leider gab es bei der Produktion gelegentlich (selten) Probleme bezüglich Qualität der Bauteile und des Zusammenbaus,

ich habe schon einige Geniol 830 gesehen, die niemals funktioniert haben konnten !

 

 

 

Bei den "Problemlampen" sind die Ursachen recht unterschiedlich...

Es gab z.B. zu kurze Streben der Tragegestelle, die dafür sorgen das der Innenmantel tiefer sitzt als er soll,

der Vergaser somit "zu lang" erscheint.  Der erforderliche Mischrohrabstand läßt sich damit unmöglich erreichen.

(So kann zwischen Düse und Mischrohr kaum Luft eindringen, das Gemisch wird zu fett)

 

Falls eine Lampe noch NIE leuchtete, könnte man diese zerlegen und die einzelnen Bauteile

mit einer anderen, funktionieren Lampe sehr penibel vergleichen.

 

Bei Lampen die schon mal funktionierten ist die Fehlerfindung meist einfacher.

Folgende Punkte sollten auf jeden Fall kontrolliert werden.

 

 

  - Tonbrenner fest ?

  - Düse in Ordnung und schön fest ?

  - Düsennadel in Ordnung und richtig justiert ?

  - Abstand Düse - Mischrohr ca 8mm ?

  - spritzt die Düse ganz exakt mittig in das Mischrohr ?
  - sitzt das Mischrohr gerade und ist nicht verbogen ?
  -  hängt der Glühstrumpf schön Dicht am Vergaser ?
 
 
 
 

 

 

 

   
   
Hier ist die Lampe in einige Teile zerlegt. Tragegestell auf den Tank gesetzt...
... Zentrierboden aufgelegt... ...Die Schraube noch NICHT fest anziehen...
...Das Tragegestell muss weiterhin verschiebbar sein... Erst wenn der Innenmantel ganz einfach und sauber auf Düse und Tragegestell sitzt, die Schraube des Zentrierbodens anziehen.
Der Vergaser ist an einigen Lampen etwas verbogen, was die Funktion aber nicht im geringsten stört. Wichtig jedoch ist, das die Vergaserdüse mittig und gerade in das Mischrohr spritzen kann.

Die Düse muss richtig kräftig angezogen sein und

darf keinen Grat auf der Oberfläche haben.

Im Zweifel lieber durch eine neue Düse (150hk) ersetzen.

   
   

Starten der Geniol 830

 

Wenn wirklich alles sauber zusammengebaut und eingestellt ist, könnte man die Lampe vielleicht in Betrieb nehmen wollen....

 

Für einen ersten Test brauchen wir weder Glaszylinder noch Haube.

Dieser Test sollte im Freien aber gut windgeschützt stattfinden.

 

Zuerst wird der Glühstrumpf angebunden und abgeflammt, dies MUSS im Freien erfolgen,

da es grässlich stinkt und qualmt. Am einfachsten setzt man den Innenmantel

mit angebundenen Glühkörper ganz vorsichtig in die Lampe ein, läßt aber den Glaszylinder noch weg.

Dann stellt man die Lampe nach draußen, hält ein Streichholz oder Feuerzeug an den Glühstrumpf

- ohne diesen zu berühren - und entfernt sich wieder. Es stinkt wirklich.

Nach etwa 5 Minuten ist der eigentliche Strumpf verglimmt, es bleibt nur die Beschichtung übrig.

Der Glühstrumpf ist jetzt sehr empfindlich !!

 

Dann wird der Innenmantel mit dem lose baumelnden Söckchen vorsichtig wieder in die Lampe eingesetzt.

Wir können den Glaszylinder noch weglassen und auch die Haube wird nicht benötigt.

(Falls der Start misslingt, gibt es dann weniger zu putzen)

 

 

Generell sind bei dieser Geniol 830 zwei verschieden Startmethoden möglich :

 

Die empfehlenswerte Methode  erfordert etwas Brennspiritus und so ca. 180 Sekunden Zeit.

Es ist der "Drucklose Start". es wird also erst Druck auf den Tank gepumpt, wenn der Vergaser ausreichend Heiß ist.

 

Die zweite Möglichkeit ist das benutzen des Rapidvorwärmers, dieser Start dauert nur ca. 90 Sekunden,

erfordert aber viel mehr Arbeit (Pumpen) und eine sehr gut funktionierende Lampe.

ich kann diese Methode nur empfehlen, wenn man in der Bedienung geübt ist, alle Ventile an der Lampe wirklich dicht sind.

 

Zum ersten ausprobieren ist der Drucklose Start wirklich besser geeignet.

 

 

 

Glühstrumpf aufziehen , zurechtrücken und anbinden die langen Enden des Anbindefadens abschneiden
Glühstrumpf IM FREIEN anzünden und kokeln lassen. So sieht er dann aus.
Die Lampe wird mit ca. 0,4 Liter gereinigtem Petroleum betankt. Die Dichtung (11) im Manometer muss natürlich in Ordnung sein
Zum befüllen der Vorwärmschale ist die mitgelieferte Flasche leider nicht wirklich geeignet, die Bohrung im Tragegestell ist zu klein für den dicken Ausgieser. Die Vertiefung im Zentrierboden, also die Vorwärm"schale" wird mit Spiritus befüllt und angezündet. Wenn fast alles verbrannt ist, noch mal nachfüllen und warten, bis auch diese Füllung fast verbrannt ist.
Beim Drucklosen Start bleiben alle Ventile zuerst offen, es wird mit Brennspiritus vorgewärmt. Erst nachdem die zweite Schale Spiritus fast verbrannt ist, wird die Entlüftungsschraube geschlossen (Das Handrad bleibt in Stellung auf) und langsam mit dem Pumpen begonnen. Nach einigen Hüben bläht sich der Glühstrumpf auf und das ausströmende Gas zündet. Nun wird weiter ruhig gepumpt bis sich die Helligkeit nicht mehr steigert oder das Manometer bei etwa 2 Bar steht.

Beim Start mit dem Rapidvorwärmer muss das Handrad auf "zu" stehen, die Entlüftungsschraube des Manometer muss geschlossen sein. Nun werden ca. 2 Bar auf den Tank gepumpt.

Der Verschlusshebel des Rapid wird geöffnet und umgehend ein Feuerzeug an die Öffnung gehalten. (Nicht erschrecken)

Nun muss fortwährend gepumpt werden, um den Druck bei etwa 2 Bar zu halten. Nach 90 Sekunden kann das Handrad auf "Auf" gedreht werden, der Verschluss des Rapids wird zurückgeklappt.

Hier funktionierte der Start....

...während  hier  nicht ausreichend Vorgewärmt wurde.

In solchem Falle wird die Entlüftungsschraube geöffnet und gewartet bis die Flammen von selbst erlöschen. Es kann nichts passieren wir sind ja im Freien.

   
   
   

 

 

Die Ersatzteilversorgung für übliche Verschleißteile ist derzeit Problemlos.

Es passen die üblichen Petromax / Geniol Dichtungen.

Nur Düse, Düsennadel, Tonbrenner und Glühstrumpf müssen für die 150 Hk Lampe geeignet sein.

 

 

 

Technische Daten:

 Hersteller / Importeur Heinze KG Wuppertal
Modell : Geniol 830
Baujahr : zwischen ca. 1978  und  2007
Helligkeit : 150 Hk
Brennstoff : Petroleum
Tankvolumen ca. 0,4  Liter
Material : überwiegend Messing
Leuchtdauer : ca. 5 Stunden

 

Dieser Beitrag ist nach bestem Wissen recherchiert und geschrieben.

Dennoch übernehme ich für Schäden an Leib und Lampe keine Haftung.

Wer in technischen Dingen nicht sehr geschickt ist, sollte eine defekte Laterne in ein Fachgeschäft zur Reparatur bringen.